150 Jugendliche bei der Abnahme der Leistungsspange – Wochenlange akribische Vorbereitung

Unter den Augen der Wertungsrichter wird ein Löschangriff aufgebaut Foto: Markus Alexander Lehmann

„64 Sekunden“, jubelte ein Mitglied der Jugendfeuerwehr Stedesdorf, als es auf dem Sportplatz an der Peldemühle das Ergebnis für die Schnelligkeitsübung seiner neunköpfigen Gruppe mitgeteilt bekam. Damit hatten die Stedesdorfer Nachwuchskräfte bei der am Sonntag ganztägig vom Bezirksverband Weser-Ems der Niedersächsischen Jugendfeuerwehr durchgeführten Leistungsspangenabnahme diesen Teil der insgesamt fünf Disziplinen erfolgreich gemeistert. Sahen doch die Richtlinien der Schnelligkeitsübung das vorschriftsmäßige Auslegen und Kuppeln einer Schlauchleitung über eine Wegstrecke von 120 Metern in maximal 75 Sekunden vor.

Die Leistungsspange ist die höchste Auszeichnung, die ein Mitglied einer Jugendfeuerwehr erreichen kann. Sobald ein Jugendlicher der Nachwuchsabteilung der Floriansjünger mindestens ein Jahr lang angehört und sein Lebensalter im Bereich von 15 bis 18 Jahren liegt, kann er sich den Anforderungen stellen. Markus Lehmann, Pressewart des Bezirksjugendfeuerwehrverbands, sagte am Rande der Prüfung von etwa 150 Jugendlichen im Stadion an der Peldemühle, dass einmal im Jahr eine Abnahme in Ostfriesland stattfinde – diesmal in Esens. Es waren insgesamt 18 Jugendfeuerwehren vertreten, darunter neben ostfriesischen Gruppen auch je eine Jugendfeuerwehr aus den Landkreisen Ammerland, Wesermarsch und Stade.

Den Jugendlichen wird die begehrte Leistungsspange verliehen Foto: Markus Alexander Lehmann

Nach der morgendlichen Anreise und einem gemeinsamen Frühstück stellten sich die Jugendlichen jeweils in Neunergruppen den einzelnen Stationen. „Dadurch wird ganz bewusst der Zusammenhalt gestärkt und die Teamarbeit geschult. Darauf kommt es nicht nur später bei den Einsätzen in der Aktivenabteilung, sondern heute auch verstärkt in der Berufswelt an“, erklärte Wittmunds Kreisjugendfeuerwehrwart Friedhelm Tannen diese Vorgehensweise. Die Jugendlichen könnten zum Beispiel untereinander klären, wer an welcher Station vielleicht etwas mehr leiste als andere –Hauptsache, die Leistungsanforderung werde erfüllt. In den einzelnen Jugendfeuerwehren bereite man sich übrigens wochenlang akribisch auf den Prüfungstag vor.

Weitere Disziplinen neben der Schnelligkeitsübung waren ein simulierter Löschangriff, ein Staffellauf, Kugelstoßen sowie ein Prüfungsgespräch, in dem hauptsächlich Fachwissen abgefragt wurde. Um zu bestehen, musste an jeder Station eine gewisse Mindestanforderung erfüllt werden. Lehmann zu der Erfolgsquote: „Ein Großteil der Kandidaten ist beim ersten Versuch erfolgreich. Wer scheitert, kann sich noch zu einer Wiederholungsprüfung anmelden.“

Für die Jugendlichen waren am Sonntag insgesamt etwa 50 Betreuer aus den einzelnen Jugendfeuerwehren zuständig. Die Verleihung der Leistungsspanne an die erfolgreichen Absolventen erfolgte nachmittags ab 15 Uhr in Gegenwart von Regierungsbrandmeister Ernst Hemmen, Wittmunds stellvertretendem Landrat Egon Kunze, Esens Samtgemeindebürgermeister Harald Hinrichs sowie Esens Bürgermeisterin Karin Emken.

Bericht: Wilko Janssen Anzeiger für Harlingerland