Da Jugendfeuerwehr viel mehr ist, als einfach nur Schläuche zu rollen, ist der Umwelt- und Naturschutz ein Element der Jugendarbeit. In jedem Zeltlager erhalten die 10- bis 18jährigen jungen Brandschützer eine Wochenaufgabe, also eine Aufgaben, die innerhalb der Freizeitnahme zu erledigen ist. Rückblende: Bereits im letzten Jahr hatte sich das Leitungsteam der Kreisjugendfeuerwehr überlegt, den emsländischen Feuerwehrnachwuchs theoretisch und praktisch in die Welt der Insekten zu entführen und durch den Bau von Insektenhotels nachhaltigen Naturschutz zu betreiben.
Konkret hatte der Feuerwehrnachwuchs und damit auch die jungen Brandschützer aus Messingen die Aufgabe, die Holzseitenteile einschließlich des Daches zusammenzuschrauben. Zudem mussten sie selbständig die benötigten Naturmaterialien für das Innenleben des Insektenhotels wie Zweige, Kiefernzapfen, Äste und Rindenstücke in der näheren Umgebung zum Zeltlagerplatz suchen. In Holzschreiben waren Löcher einzubohren. Das Füllmaterial galt es dann in das Insektenhotel einzubauen, um am Ende ein fantastisches Insektenhotel präsentieren zu können.
Jugendfeuerwehrwart Daniel Beerboom erklärte nun, dass jetzt nach der Schlüsselübergabe für das neu gebaute Feuerwehrhaus in Messingen auch das selbstgebaute Hotel für die Insekten seiner Bestimmung übergeben werden könne.
Da sich viele Menschen oft von Insekten fernhalten und sie gar nicht als „vollwertige“ Lebewesen wahrnehmen, erkennen sie zwangsläufig auch nicht die Wichtigkeit und die Nützlichkeit dieser besonderen Tierart in unserem unmittelbaren Lebensumfeld. Durch die fleißige Bestäubung der Blüten, durch die natürliche Bekämpfung von „echten“ Schädlingen und durch die Produktion Honig werden sie sogar zu echten Helfern des Menschen, wenn man ihnen als Ergänzung oder als Ersatz für die natürlichen Überwinterungs-, Nist- und Überlebenshilfe (wie alte Obstbäume, Baumstümpfe, Totholzhaufen oder Wildblumenwiesen) eine solche künstlich geschaffene „Wohnung“ anbietet, betonte das Messinger Betreuer-Team.
Auch der Feuerwehrnachwuchs war sich beim Aufstellen des Insektenhotels am Feuerwehrhaus einig: Tomaten, Erdbeeren, Äpfel, Kirschen – ohne die Bienen und andere bestäubende Insekten müssten wir diese Lebensmittel von unserem Speiseplan streichen. Und Bienen und Wespen, die sich an Cola-Flaschen oder Süßigkeiten nieder lassen und von uns als störend angesehen werden, sind nur auf Nahrungssuche. Jetzt werde gespannt auf den Einzug der ersten Tiere gewartet, sagte Beerboom abschließend.
Bericht: Klaus Smit