Das Emsland blüht auf – Für jeden Emsländer eine Blume

Die Jugendfeuerwehr Beesten sät ein Foto: Klaus Smit

Der Zusammenhang von Jugendfeuerwehr und Naturschutz muss nicht erst konstruiert werden, ist der Umweltgedanke fest im Feuerwehr-Slogan „retten…löschen…schützen…bergen“ verankert. Müll- und Tannenbaumsammelaktionen, der Bau von Nisthilfen für Vögel und Insekten, die Pflege von Heide- und Moorflächen sowie Bachpatenschaften sind nur einige Beispiele, die zeigen, dass die 27 emsländischen Jugendfeuerwehren (JF) sich bereits heute aktiv für die Natur einsetzt. Nun feiern die JF im Emsland in diesem Jahr ihr 40-jähriges Bestehen unter dem Motto „gemeinsam gewachsen“. Mit dem Motto wird nicht nur auf die positive Mitgliederentwicklung, sondern auch auf das in diesem Jahr beginnende Naturschutzprojekt „Das Emsland blüht auf – Für jeden Emsländer eine Blume“ abgestellt, erklärte Kreisjugendfeuerwehrwart Klaus Smit. Mit dem mehrjährigen Projekt, das gemeinsam mit der Naturschutzstiftung des Landkreis Emsland durchgeführt wird, soll dem Verlust der Artenvielfalt entgegenwirkt werden.

Auf kreisweit über 2,5 Hektar wollen die 501 jungen Brandschützern und rund 250 Betreuern sowie drei Kinderfeuerwehren mit 39 Kindern im Alter von sechs bis zwölf Jahren zertifiziertes regionales Saatgut ausbringen, so dass heimische Insekten, Schmetterlinge und Wildbienen Nahrungsgrundlage und Lebensraum vorfinden. Die Flächen liegen an Feuerwehrhäusern, in Parkanlagen, auf Verkehrsinseln, an Schulen, Kindergärten, Gemeindehäusern, Pfarrheimen, Kirchen, Büchereien, Altenheimen und auf Firmengeländen. Von Handrup, Holte, Sögel, Spelle, Papenburg, Lengerich, Schapen über Holthausen, Groß Hesepe, Bawinkel, Bramsche, Messingen und Beesten erstrecken sich die Parzellen, die künftig mit heimischen Saatgut zu Wildblumenwiesen werden sollen.

Foto: Klaus Smit

Die erste Wildblumenwiese wurde nun auf einer von der Gemeinde Beesten (Samtgemeinde Freren) bereitgestellten Fläche von JF-Mitgliedern aus Beesten, die von vielen Gästen unterstützt wurden, eingesät. So konnten unter anderem Landkreisdezernent Marc-André Burgdorf, der Vorsitzender der Naturschutzstiftung Bernhard van der Ahe, Kreisbrandmeister Holger Dyckhoff, stellv Abschnittleiter Alois Wilmes, Samtgemeindebürgermeister Godehard Ritz, Ortsbürgermeister Werner Achteresch und Vertreter der FF und JF Beesten Blumenamen auf die rund 1500 Quadratmeter-Fläche ausbringen.

„Wir als Kreis-Jugendfeuerwehr Emsland möchten zeigen, dass junge Emsländer in den Jugendfeuerwehren nicht nur eine gute feuerwehrtechnische Ausbildung erfahren und sich so auf den späteren Dienst am Nächsten vorbereiten, sondern auch aktiven Umwelt- und Naturschutz leisten und bereits in jungen Jahren Verantwortung übernehmen können. Denn die heutige Jugend räumt dem Natur- und Umweltschutz eine hohe Priorität ein. Zudem wollen sie bei der Problemlösung nicht außen vorbleiben, sondern unter dem Aspekt der Mitbestimmung konkret mitwirken. Daher hilft der Feuerwehrnachwuchs, wo Hilfe notwendig ist. In diesem Fall gilt: Nicht Feuer löschen, sondern Blumen säen“, sagte Smit.

„Wir begleiten als Naturschutzstiftung dieses Projekt fachlich und freuen uns, dass es kreisweit breiten Anklang und Unterstützung findet“, sagte van der Ahe. „Mit dem Regio-Saatgut fördern wir heimische Wildblumen aus dem Emsland wie Margerite, Schafgarbe, Korn- und Mohnblumen. Diese Blumen sind hier immer gewachsen, aber heute leider selten geworden. Ihr Nektar und Pollen wird von den Insekten als Nahrung benötigt, deren Saugrüssel wie ein Schlüssel in das dazugehörige Schloss bei der Blüte passen“, so der Vorsitzende.

Voll des Lobes waren auch Maike Hoberg von der Naturschutzstiftung und Søren Wessels von der JF. Beide koordinieren und begleiten die kreisweite Aktion. Sie freuten sich, dass das zu Beginn gesetzte Ziel, kreisweit Flächen von rund zwei Hektar zu finden, bereits in kürzester Zeit trotz der noch ausstehenden zweiten Einsaatrunde im Herbst schon erfüllt war. Alle bisherigen Flächen sind hier einsehbar: https://goo.gl/bjty6S

Weiterer Höhepunkt im Jubiläumsjahr der Kreisjugendfeuerwehr ist das Zeltlager Anfang der Sommerferien, das sich mit seinen rund 350 jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern neben weiteren Unternehmungen ebenfalls u. a. dem Umweltschutz widmen wird. Vogelnistkästen und so genannte Insektenhotels sollen während des Zeltlagers angefertigt werden.

Bericht: Klaus Smit